Der bekannte Yoga-Guru Patanjali beschwört die Macht der Konzentration. Wer konsequent auf die Kräfte eines Elefanten meditiert, erlangt selbst die Stärke (Sutra 3.24). Nicht viel weniger fantasievoll sind die Heilsversprechen, die man im Internet zur Aktivierung der Chakras findet. Ich bleibe skeptisch, denn es gibt keine wissenschaftliche Basis dafür. Die meisten Informationen sind unverfänglich und beschäftigen sich mit Farben, Klängen, Edelsteinen und Aromen, die einem Chakra zugeordnet werden. Das fördert vielleicht Umsatz von Esoterikläden, aber wird kaum schaden. Kritischer wird es, wenn von Blockaden im Chakra die Rede ist.
Auf der Wissenswebseite von Yoga Vidya werden viele Hoffnungen auf Heilung geweckt. Physische Erkrankungen wie Arthrose, ME (Myalgic Encephalomyelitis), Verstopfung, IBS (Reizdarm) oder Hämorrhoiden, Fettsucht und Gewichtsproblemen, Fuß-, Knie- und Beinproblemen, schlechtem Gleichgewicht, Schmerzen im unteren Rücken oder Ischias können angeblich durch das Lösen von Blockaden im Wurzel-Chakra geheilt werden. Zwanghaftes Sexualverhalten, Potenzstörungen, Menstruationsschmerzen, Nieren- und Blasenerkrankungen durch das Lösen von Blockaden im Sakral-Chakra. Psychische Erkrankungen wie Sucht im Nabel-Chakra. Rauchen, Trinken, Essstörungen, Konsumsucht, Platzangst, Burnout, Alzheimer, Demenz, Schlaganfall, Epilepsie, Depression, Manie, Zwänge und Migräne mit Blockaden in einem der Chakras in Verbindung stehen. Leichtgläubige strömen in den Yogaunterricht, weil sie die Hoffnung haben, ihre Erkrankungen loszuwerden.
Reicht es tatsächlich, die Wirbelsäule auf Höhe des Chakras hin- und herzubiegen? Wie ich es in einem Beitrag gelesen habe.
Da kommen wir zu den Frage, was ein Chakra ist.