Anahata bedeutet der nicht angeschlagene Klang. Diesen Klang kann man mit den Ohren nicht hören. So wie man das Wesentliche auch nicht mit den Augen sehen kann (Kleiner Prinz von St. Exupery). Man hört ihn mit dem Herzen. Dort sitzt auch das Energiezentrum. Das Herz gilt schon immer als der Ort der Gefühle. Gefühle wie Liebe, Mitgefühl aber auch Angst sitzen dort. Sprichworte wie “Ich habe jemanden ins Herz geschlossen” oder “Mir ist bang ums Herz” stehen für diese Gefühle.
Die Antilope ist das Symboltier dieses Chakras. Antilopen sind sehr sensible Tiere, da sie sehr leicht zur Beute werden können. Sie sind scheu und schreckhaft, aber auch schnell und springen sehr weit und hoch.
Luft ist auch das Element des Anahata Chakra. Wenn das Herz voll Freude ist, dann fühlen wir uns leicht. Wir könnten Freudensprünge wie eine Antilope machen. Wenn sich dagegen das Herz eng anfühlt, dann haben wir Angst. Die Angst können wir umlenken, wenn wir Dankbarkeit üben.
Am Herzen gibt es einen klitzekleinen Ort, in dem Atman oder die Seele wohnt. Dort brennt eine kleine Flamme, die wir durch Öffnung des Herzraums und Meditation zum Brennen bringen können. Die Energie (Kundalini) der darunter liegenden Chakras soll zum Herzen gebracht werden. Dies wird durch den Zwerchfellverschluss (Uddhiyana Bandha), Atemlenkung (Pranayama) und Meditation erreicht. Weniger reine Energie wird so transformiert in Mitgefühl und Liebe.
Fotocredit: MS Sanskrit 391. Authored by Svami Hamsasvarupa, 1900s.