Yin-Yoga gibt es erst seit 40 Jahren. Jedes größere Yoga-Studio bietet Kurse an. Aber was ist das Besondere an diesem Yoga-Stil? Es besteht aus einfachen Yogaübungen, die lange gehalten werden. Der Begründer Bernie Clark hat dafür 25 leichte Übungen aus dem Hatha-Yoga ausgewählt. Markus Giess hat in seinem Buch Yin Therapy für jede Übung eine große Anzahl von Alternativen entwickelt. Er zeigt, wie man mit Hilfsmitteln wie Kissen, Decken und Klötzen die Übungen so modifizieren kann, dass auch weniger gelenkige Menschen diese üben können.
Was ist das Ziel von Yin-Yoga?
Es mobilisiert die festen Strukturen des Körpers. Zu diesen gehören Sehnen, Bänder, Bandscheiben und Gelenke. Da diese nur wenig dehnbar sind, muss man sehr lange in einer Haltung bleiben. Deshalb werden im Yin die Übungen 3-5 Minuten gehalten, das ist für Yoga sehr lang. Im Hatha-Yoga dagegen bleibt man nur 5-10 Atemzüge lang in einer Position, was etwa 30-60 Sekunden entspricht.
Yin steht für das kühlende und passive Element, Yang für das wärmende, aktive. Yin und Yang gehören zusammen, wie Mond und Sonne. Durch das lange Halten der Übungen im Yin gelangt man in einen meditativen Zustand. Der Körper entspannt in der Tiefe. Daher eignet sich Yin-Yoga besonders für die Abendstunden.
Aus meiner Unterrichtspraxis halte ich einen reinen Yin-Unterricht für zu einseitig. Legt man den Schwerpunkt nur auf das Dehnen der Gelenke, werden diese zwar beweglicher, aber es fehlt ihnen an Stabilität. Diese kann nur durch Muskeltraining aus dem Hatha-Yoga (Yang) aufgebaut werden. Daher ist mein Tipp: Die richtige Mischung aus Yin und Yang macht es. Nach einer kräftigenden Yoga-Praxis aus Bewegungsreihen und statischen Haltungen sind ein paar lang gehaltene Yin-Übungen eine Wohltat. Wenn Sie es gerne ausprobieren wollen, dann melden Sie sich doch gleich bei einem unserer Yogakurse an.