Eine Lordorsierung der Wirbelsäule ist nicht zu verwechseln mit einem Hohlkreuz. Während ein Hohlkreuz schlecht ist, ist eine Lordose gut. Sie ist wichtig für die Gesundheit des Rückens. Die Wölbung der Wirbelsäule im Lendenbereich wird als Lordose bezeichnet. Eine leichte Wölbung ist normal, eine übertriebene dagegen krankhaft und wird als Hyperlordose oder Hohlkreuz bezeichnet. Diese Fehlhaltung kann zu physischen und psychischen Problemen führen. Häufig höre ich im Unterricht von Teilnehmern, sie hätten ein Hohlkreuz. Oft stimmt das gar nicht. Immer häufiger sehe ich Rundrücken, die in Folge einer fehlenden Lordose entstehen. Denn die Lendenwirbelsäule ist einfach zu gerade.
Die Ursache für eine fehlende Lordose liegt sicher in der modernen Lebensweise. Die Menschen sitzen zu viel und bewegen sich zu wenig. Eine Entwicklung die fatale Folgen für die Rückengesundheit hat. Immer mehr Menschen leiden unter Rückenschmerzen ohne erkennbare Ursache. Das heißt, man kann nichts im MRT erkennen. Aber eigentliche die Ursache der Schmerzen kann man im MRT nicht sehen, es sind Verspannungen der Muskulatur. Verspannungen, die durch Fehlhaltung entstehen.
Wenn der untere Rücken zu gerade ist, verliert die Wirbelsäule ihre ursprüngliche Form und Funktion. Zwischen Hüfte und Kopf biegt sie sich hin- und her wie eine Schlange. Sie hat eine doppelte S-Form. Dadurch ist sie elastisch wie eine Feder. Belastungen von oben und unten kann sie mit Leichtigkeit auffangen. Ein gerader Rücken ist dagegen fest wie ein Stock. Dann müssen die Bandscheiben den Druck abfedern. Wenn der Druck auf die Bandscheiben zu groß ist, kommt es zu einem Bandscheibenvorfall. Das lässt sich durch eine gute Haltung vermeiden.
Früher hieß es: “Steh gerade” und “Brust raus Bauch rein”. Meine Mutter musste noch in der Schule mit den Händen hinter der Stuhllehne gefaltet sitzen. Heute wäre das unvorstellbar, würde aber viele Jugendliche vor einem Rundrücken bewahren. Stattdessen müssen diese Fehlhaltungen später therapeutisch behandelt werden. In der Behandlung wird durch eine „Lordorsierung der Wirbelsäule“ die natürliche Biegung der Lendenwirbelsäule wiederhergestellt. Diese Veränderung hat auch Einfluss auf die Brustwirbelsäule. Dadurch richtet sie sich wieder auf. Aus einer übertriebenen Wölbung in der Brust (Hyperkyphose) wird natürlich nicht von heute auf morgen eine normale Biegung. Aber durch gezielte Übungen kann sich auch die Brustwirbelsäule in ihre ursprüngliche Form zurück entwickeln.
Das neue Buch „Yogatherapie in der Praxis“ von Bitta Boerger zeigt viele gute Yogaübungen, die sich auch zur Behandlung von Rückenproblemen eignen. Kommen Sie einfach zu mir in die Yoga-Praxis: