Tapas

Drittes Niyama: Tapas (Disziplin)

Tapas bedeutet Disziplin. Disziplin ist wichtig, um Gift zu verbrennen. Nach dem indischen Glauben sammelt sich durch schlechte Handlungen Gift oder auch Karma an. Dieses kann zwar durch positive Handlungen ausgleichen werden, aber die Last ist groß. Denn man trägt auch das Karma vorhergender Leben (Ahnen) in sich. Am Ende des Lebens kommt es zur Entscheidung. Wenn man das Karma nicht abbauen konnte, wird man wiedergeboren. Das ist für Inder ist eine große Strafe, denn sie betrachten das Leben als leidvolle Bürde.

Tapas wirkt wie Feuer, das Karma verbrennt. Durch eine hitzige Übungepraxis wird der Körper von Gifte und Schlacken befreit. Intensive Atemübungen bringen Licht in die Gedanken. Tapas wirkt wie eine Läuterung des Körpers und der Seele. In den folgenden Versen fordert uns Rumi auf, das Feuer zu suchen, um unser Karma wie Mottenflügel zu verbrennen.

Wenn Du ein Freund Gottes bist, so ist das Feuer dein Wasser.
Hunderttausend Paar Mottenflügel sollt Du Dir wünschen,
damit Du sie Dir wegbrennen kannst – jede Nacht ein Paar.
Die Motte sieht Licht und fliegt ins Feuer.
Du sollst Feuer sehen und zum Licht gehen.
Feuer ist das Weltverzehrende an Gott

Rumi

Anleitung einer Übungsstunde mit Tapas:

Um Gift zu verbrennen, solltest Du Übungen wählen, die sehr energetisch sind. Übungen aus dem Kundalini eignen sich besonders. Durch die Stunde hindurch sollte der Körper warm bleiben und immer wieder ins Schwitzen kommen.

Am Ende der Stunde übst Du drei Runden Kapalabhati und zwei Runden Surya Bhedana.

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