Yoga-Philosophie im Unterricht erste Kurseinheit: Einführung in die Bhagavad Gita

Hier finden Sie einen Vorschlag, wie Sie die Bhagavad Gita thematisch in den Yogaunterricht bringen können. Das Thema eignet sich für einen Yogakurs mit 12 Unterrichtseinheiten mit jeweils 90 Minuten.

Die erste Kurseinheit beginnt mit einer Einführung in die Bhagavad Gita (siehe unten). Dann lesen Sie das Zitat von Gandhi (siehe unten) vor und fragen die Teilnehmer, welche Bücher sie gelesen haben, die Ihnen in Krisensituationen Trost spenden. Die Diskussion sollte 10 Minuten nicht überschreiten.

Sofern möglich, sollen die Teilnehmer das Thema auch auf körperlicher Ebene erfahren. Wenn Sie Interesse haben, sende ich Ihnen einen Stundenvorschlag mit Yogaübungen in Form einer Strichmännchen-Zeichnung zu. Bitte schicken Sie mir Ihre E-Mail-Adresse über das Kontaktformular mit dem Betreff “Bhagavad Gita”. Darauf aufbauend können Sie Ihre nächste Yoga-Stunde planen. Viel Spaß beim Unterrichten!

Einführung in die Bhagavad Gita

Bhagavad Gita heißt übersetzt “Der Gesang Gottes”. Sie ist Teil des großen Epos Mahabharata. Sie beschreibt den inneren Zwiespalt des jungen Kriegers Arjuna. Arjuna will für das Gute kämpfen, aber als er auf dem Schlachtfeld steht, sieht er sich seinen engsten Verwandten und Lehrern gegenüber. Er ist wie gelähmt und kann nicht kämpfen. Verzweifelt bittet er seinen Freund Krishna um Rat. Die Zeit scheint still zu stehen und mitten auf dem Schlachtfeld lehrt Krishna die Philosophie des Yoga.

Die Gita ist zwischen dem 5. und 2. Jh vor Chr. entstanden. Übersetzt bedeutet Bhagavad Gita “Gesang Gottes”. Sie besteht aus 18 Kapiteln mit 701 Versen, die sich sich in drei Teile gliedern lassen. Auch wenn sie heute als eigenständiges Buch herausgegeben wird, lässt sich ihre Bedeutung nur aus dem Kontext des Mahabharata verstehen. Das Mahabharata erzählt die Rahmenhandlung, die Bhagavad Gita ist Bestandteil des Buches 6 (Gesänge 25 bis 42). Das Mahabharata ist das größte indische Epos. Es handelt um den Kampf um Nachkommen und den Zwist zwischen zwei Familienteilen des indischen Herrschaftsgeschlechts der Bharatas.

Zitat von Gandhi

„In der Bhagavadgita finde ich einen Trost, den ich selbst in der Bergpredigt vermisse. Wenn mir manchmal die Enttäuschung ins Antlitz starrt, wenn ich verlassen, keinen Lichtstrahl erblicke, greife ich zur Bhagavadgita. Dann finde ich hier und dort eine Strophe und beginne zu lächeln, inmitten aller Tragödien, und mein Leben ist voll von Tragödien gewesen. Wenn sie alle keine sichtbaren Wunden auf mir hinterlassen haben, verdanke ich dies den Lehren der Gita.“

Zitiert nach der deutschen Übersetzung der Bhagavad Gita des S. Radhakrishnan aus dem Verlag R. Löwit
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