Bhagavad Gita Krieg

Krieg und Gerechtigkeit in der Bhagavad Gita

Wenn es zum Krieg kommt, werden die Bösen vernichtet. Denn es gibt eine höhere Gerechtigkeit. Diesen Trost spendet uns die Bhagavad Gita. Furchterregend und mächtig ist Vishnu, einer der Hauptgötter Indiens. Er lässt die Schlacht so ausgehen, dass die Guten gewinnen und die Gerechtigkeit siegt. Die Guten sind in der Bhagavad Gita die Pandavas. Nach dem Fehlverhalten ihres Anführers werden sie verurteilt und müssen für zwölf Jahre emigrieren. Sie sind bereit, die Schuld zu sühnen und verlassen ohne Widerstand die Stadt. Doch als sie zurückkehren, halten sich ihre Feinde nicht an die zuvor getroffene Vereinbarung, das Land zu teilen. Alle diplomatischen Versuche den Konflikt friedlich zu lösen scheitern. Es kommt zum Krieg.

Doch bevor die Schlacht beginnt, erscheint Gott Vishnu dem Heerführer der Pandavas, Arjuna. Arjuna kann plötzlich mit göttliche Augen in die Zukunft sehen. Er sieht, wie unzählige Menschen grausam sterben. Dabei erkennt er, dass nicht er selbst die Schlacht führen muss. In Wahrheitlenkt Gott Vishnu den Krieg. Er verschlingt die Soldaten in seinen riesigen Mündern. Arjuna berichtet, was er mit göttlichen Augen sieht:

Alle Söhne Dhṛtarāṣṭras stürzen zusammen mit ihren verbündeten Königen, mit Bhīṣma, Droṇa und Karṇa und all unseren Soldaten in Deine Münder, wo ihre Köpfe von Deinen Zähnen zerschmettert werden. Und ich sehe, daß einige zwischen Deinen Zähnen auch zermalmt werden.

Bhagavad Gita 11.26-27 übersetzt von Srila Prabhupadas

Ebenso unerbittlich ist der Gott des Alten Testaments. Wer z.B. die zehn Gebote nicht einhält, wird bestraft. Für die Straftaten müssen nicht nur die Missetäter selbst büßen, sondern auch die Kinder und Kindeskinder von vier Generationen. (Exodus, 2. Mose 20)

Als das Alte Testament und die Bhagavad Gita geschrieben wurden, hatte man keine Hoffnung auf Frieden in der Welt. Stattdessen drohte die Welt in Grausamkeit und Barbarei zu versinken. Den Menschen blieb der einzige Trost auf eine höhere Gerechtigkeit. In einer ähnlichen Situation befinden wir uns angesichts des grausamen Ukraine Kriegs. Die Bilder des Grauens sind nur zu ertragen, wenn es eine Hoffnung auf eine höhere Gerechtigkeit gibt.

Scroll to Top